02.11.10

Meldebetrug mit Scheinadressen

Rund 200.000 Menschen leben in Berlin unter Scheinadressen und nutzen so die laxen Meldegesetze aus, um sich vor Behörden oder Finanzämtern zu drücken. Im Internet werben Anbieter damit, gegen Bezahlung Scheinadressen zu vermitteln. was! fragt, ob das legal ist oder strafbares Handeln fördert.

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter schlägt Alarm. Bundesweit sind immer mehr Menschen unter Scheinadressen gemeldet. Die Schäden, die dadurch entstehen, gehen in die Millionen. Und den Meldebetrügern wird es leicht gemacht. Seit der Liberalisierung des Melderechts müssen beim Amt keine Mietverträge mehr vorgelegt werden. Die schwarz-gelbe Bundesregierung hatte eigentlich versprochen, das wieder zu ändern. Aber seit einem Jahr ist nichts passiert. Das neue Meldegesetz lässt weiter auf sich warten.

Und im Internet machen Anbieter ganz offen Geschäfte mit Deck- und Tarnadressen. Gegen Gebühr bieten sie "diskret" und "völlig anonym" Meldeanschriften an. Wer sich vor dem Gerichtsvollzieher verstecken oder vor Unterhaltspflichten drücken will, bekommt einen Briefkasten und ist von den Behörden nur noch schwer zu finden. Auch Betrüger nutzen Scheinadressen, um zum Beispiel mit der falschen Anschrift Konten zu eröffnen, Kreditkarten zu ergaunern und anschließend damit über das Internet einzukaufen. Die Konten sind dann natürlich nicht gedeckt, und die Polizei hat Schwierigkeiten, die Betrüger mit der falschen Adresse zu ermitteln.

Quelle: RBB - Was!

Quelle: Youtube - scamnewsTV