11.11.10

Sterbegeldversicherungen als Renditegrab

Der Volkstrauertag steht vor der Tür, Hinterbliebene gedenken ihren Verstorbenen und machen sich im Einzelfall auch Gedanken über die Kosten für ihre eigene Bestattung.

Nachdem seit 2005 kein Sterbegeld von den gesetzlichen Krankenkassen mehr gezahlt wird, werden verstärkt immer wieder Sterbegeldversicherungen angeboten. Mit dem Argument die Hinterbliebenen vor den Bestattungskosten zu bewahren, werden diese Policen dann verkauft. Dabei arbeiten Bestattungsunternehmen, Begräbnisvereine und Versicherer mitunter auch zusammen, um derartige Versicherungen insbesondere an ältere Menschen zu vermitteln. Für Verbraucher ist der Abschluss einer Sterbegeldversicherung nach wie vor jedoch kein lukratives Geschäft sondern oft sogar ein Verlustgeschäft, so die Einschätzung der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt e.V..

Wer finanziell für die eigene Bestattung vorsorgen möchte, sollte dies mit einfachen und sicheren Bankprodukten, beispielsweise mit einem Banksparplan tun. Zweifellos, ein Begräbnis ist nicht billig. Dieses Argument nutzen Versicherer und Vermittler, um verunsicherte Verbraucher zum Abschluss einer Sterbegeldversicherung zu bewegen. Allerdings, so die Erfahrung der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt e.V. verfügen die meisten Menschen zumindest über ein finanzielles Polster, um die Kosten für eine würdevolle Beerdigung zahlen zu können. Auch eine vorhandene Risikolebensversicherung reicht aus, um die Beerdigungskosten mit abzusichern, denn die Hinterbliebenen erhalten aus dieser Versicherung eine größere Summe. Vorsicht ist auch bei Angeboten von Sterbegeldversicherungen über Vereine und Verbände angesagt. Denn darunter befinden sich auch solche, bei denen ein Teil der Überschüsse aus der Versicherung an den Verein bzw. Verband gespendet werden.

Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt e.V. empfiehlt das Thema Bestattungskosten in Ruhe anzugehen.

Quelle: Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt