„Sehr geehrter Herr Müller“ (Name geändert), erinnern Sie sich noch an unser Kreuzworträtsel ,Schönes Europa’, was Sie mit dem richtigen Lösungswort ,Bargeld’ ausgefüllt haben und an uns zurückgeschickt haben?“ Die Antwort mehrerer „Herr Müllers“, die sich an die SÜDWEST PRESSE gewandt haben, lautet: „Nein.“ Sie sind sich alle sicher, kein Kreuzworträtsel ausgefüllt zu haben, dessen Lösung „Bargeld“ geheißen haben soll. „Lieber Herr Müller“, heißt es in dem Schreiben weiter, „die feierliche Auszahlung findet am Montag, 22. November 2010, in unserer Zweigstelle statt“ – das ist die Version aus dem Horber Raum. Im Bereich Freudenstadt ist es der 23. November, an dem die Reise „anschließend ins Einkaufs-Freizeitzentrum „Rivetoile“ nach Straßburg gehen soll, wo die Mitfahrer auf mehr als 32 000 Quadratmetern shoppen, sich erholen und genießen können sollen. Der Ort, an dem das Geld angeblich ausgezahlt wird, bleibt geheim. ... Den dritten Preis in Höhe von 5000 Euro in bar haben die „Herr Müllers“ nur auf den ersten Blick in der Tasche. Beim genauen Nachlesen, mussten sie feststellen, dass sie lediglich „nominiert“ sind. ... Demnach gibt es jede Menge dritte Preise – und das seit Jahren. Wer das „Kreuzworträtsel Schönes Europa“ in die Internet-Suchmaschine „Google“ eingibt, erhält 356 Treffer. Sie reichen mindestens bis ins Jahr 2007 zurück. Darunter sind Zeitungsberichte aus verschiedenen Teilen Deutschlands, die vor den Geschäftspraktiken der Absender warnen. In Norddeutschland, wo offenbar das Einkaufszentrum Dodenhof statt Straßburg als Reiseziel angegeben war, berichteten die „Cuxhavener Nachrichten“ und der „Weser Kurier“ beispielsweise darüber, dass sich das Kaufhaus von den „dubiosen Verkaufsangeboten“ distanziere. Der Absender des Gewinn-Briefs war in diesem Fall – wie im Landkreis Freudenstadt – eine Firma namens „Luise Wilsa“. Sie hat eine Postfach-Adresse in Bremen. ... |
Quelle: Neckar-Chronik
