09.11.10

Phantom-Forderungen der Germania Inkasso Dezernat AG

Dutzende Verbraucher haben in den letzten Tagen die Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein mit einem dubiosen Inkassoschreiben der "Germania Inkasso Dezernat AG" aufgesucht.

In diesem geht es um die Geltendmachung einer vermeintlichen Forderung des Gewinnspielbetreibers "EuroWin, ETM Marketing", bei dem sich die Verbraucher angeblich telefonisch angemeldet haben sollen. Keiner der Verbraucher kann sich jedoch daran erinnern, jemals an einem solchen Gewinnspiel teilgenommen oder mit einem solchen auch nur telefoniert zu haben.

Wenn für eine solche Forderung keine rechtliche Grundlage besteht, sollte so eine Forderung auf keinen Fall beglichen werden.
Die Verbraucherzentrale hat gerade mit Gewinnspielbetreibern die Erfahrung gemacht, dass oftmals keinerlei Nachweis dafür vorliegt, dass es hier zum Abschluss eines kostenpflichtigen Vertrages gekommen ist. Vielmehr werden Adressen aus öffentlichen Verzeichnissen (wie dem Telefonbuch) kopiert oder von professionellen Adresshändlern verkauft, um dann massenhaft von dubiosen Firmen für Rechnungen und Mahnungen genutzt zu werden. Dies in der Gewissheit, dass ein bestimmter Prozentsatz der Angeschriebenen schon zahlen wird.

Auch das hier tätig werdende Inkassounternehmen wirft Fragen auf. Es hat seinen Sitz in der Schweiz. Ob dieses auch die für Deutschland erforderliche Zulassung nach dem Rechtsdienstleitungsgesetz hat, darf zumindest angezweifelt werden. Im Briefkopf wird lediglich ein Registergericht in der Schweiz zitiert.

Quelle: Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein