16.11.10

Betrugsmasche beim Online-Autokauf

Die Abzock-Masche im Internet hat System: Die Webseiten angeblicher Transport-Unternehmen sehen auf den ersten Blick seriös aus - aufwändig und professionell gestaltet. Doch plötzlich ist die Seite nicht mehr zu finden, ebensowenig wie der Verkäufer - just nachdem man Geld überwiesen hat für ein Auto, dass man aller Wahrscheinlichkeit nach niemals sehen wird.

Wer einen Gebrauchtwagen sucht, wird im Internet schnell fündig. Der Onlinemarkt ist inzwischen mehr als nur eine praktische Alternative zum örtlichen Gebrauchtwagenhändler. Doch scheint der virtuelle Markt schwarze Schafe anzuziehen. Claus Opfermann vom Landeskriminalamt (LKA) Wiesbaden kennt eine besonders professionelle Betrugsmasche:

Die Daten eines handelsüblichen PKW werden in einem Internet-Autoanzeigenmarkt eingestellt. Durch einen günstigen Kaufpreis, der deutlich unter dem gängigen Listenpreis liegt, soll Interesse geweckt werden. Der vermeintliche Verkäufer gibt seinen Wohnsitz im Ausland an, Kontakt findet nur per E-Mail statt - zunächst in englischer Sprache, im Bedarfsfall aber auch in deutsch, meist sehr fehlerhaft.

Die (Voraus-)Zahlung soll über einen Bargeldtransfer erfolgen, zum Beispiel über ein Speditions-/Verschiffungsunternehmen, das von den Tätern fingiert ist. ...

"In den meisten Fällen dieser Art stecken sehr professionelle Täter dahinter, die über notwendiges technisches Knowhow verfügen und ihre Kenntnisse zielgerichtet einsetzen. Oftmals steckt eine kriminelle, organisierte Bandenstruktur dahinter, die sich nicht nur auf betrügerischen Kfz-Handel, sondern auf alle möglichen Varianten von Cybercrime spezialisiert haben", berichtet Opfermann.

Meist handele es sich um international agierende Täter, die sich in osteuropäischen Ländern sowie in China, Indien oder den USA aufhalten, in denen sie vor Strafverfolgung relativ sicher sind oder durch schnelle Ortswechsel nicht greifbar. ...

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, im Internet ein Auto zu kaufen, sofern man folgende Regeln beachtet:

  • Es darf keine Anzahlung erforderlich sein - es gilt: Geld gegen Auto
  • Es sollte eine Festnetz- oder zumindest eine Handynummer angegeben sein, unter der der Verkäufer auch erreichbar ist (nicht nur E-Mail-Adresse).
  • Der Interessent sollte das Fahrzeug beim Verkäufer vorab besichtigen und gegebenenfalls eine Probefahrt machen können.
  • Die Zahlung ist erst zu leisten, nachdem der schriftliche Kaufvertrag unterzeichnet ist und alle Dokumente, Schlüssel und Fahrzeug übergeben werden.

Quelle und vollständiger Bericht: ZDF - Volle Kanne

Quelle: Youtube - scamnewsTV