Die Anzeige von Maria N., Hans Leicher und vielen anderen Geprellten bringt eine in der Schweiz einzigartige Untersuchung in Gang. Der St. Galler Staatsanwalt Erich Feineis beginnt, das komplizierte Netzwerk der Organisation zu entwirren (siehe nächste Seite), von dem er sagt, es sei ähnlich strukturiert wie das einer kriminellen Organisation. Die Hintermänner sind Leute aus scheinbar anständigem Milieu, die mit einem ausgeklügelten Betrugssystem vorgingen. An der Spitze steht der französische Ex-Fussballprofi Bernhard Graeff (62). Der Gründer der nach seinen Initialen benannten BG-Gruppe ist in Frankreich wegen ähnlicher Delikte vorbestraft und hat seine Tätigkeiten deshalb in die Schweiz verlegt. Laut Anklage hat Graeff über den St. Galler Rechtsanwalt Herbert S. (60) verschiedenste Tarnfirmen in der Ostschweiz gegründet, die mit Strohleuten besetzt wurden. Die Masche ist immer die gleiche: Den Opfern wird vorgegaukelt, sie hätten gewonnen. Mal schreibt eine Wahrsagerin, mal ist die Firma als Versandhandel getarnt. Um den Gewinn auszulösen, sollen sie zwischen 15 und 40 Euro einzahlen. Fast alle Wertbriefe landen in Postfächern in Österreich, ... Staatsanwalt Feineis möchte Big Boss Graeff für volle zweieinhalb Jahre hinter Gittern sehen. Zehn Millionen mittlerweile beschlagnahmte Euro sollen eingezogen werden, weitere fünf Millionen soll der Franzose zurückzahlen. Für Rechtsanwalt Herbert S. sind ebenfalls zweieinhalb Jahre, davon sechs Monate unbedingt und eine Rückzahlung von 1,5 Millionen Euro beantragt. ... |
Quelle und vollständiger Bericht: Blick.ch