Drei Verdächtige konnten am vergangenen Montag in Bad Vilbel festgenommen werden. Die drei Männer sollen versucht haben, bei einem 75-jährigen Senior aus Bad Vilbel mit einer dreisten Masche um Bargeld zu betrügen.
Der 75 - Jährige hatte am Montagmittag einen Anruf erhalten. Ein Unbekannter hatte ihm mitgeteilt, dass der Bad Vilbeler bei einem Gewinnspiel einen PKW im Wert von 89.000 Euro gewonnen habe. Da der Gewinn länger zurück liege, wäre der BMW nicht mehr verfügbar. Alternativ könne der 75 - Jährige jedoch die Summe in Höhe von 82.150 Euro anfordern. Dem Bad Vilbeler wurde danach eine Telefonnummer mit deutscher Vorwahl hinterlassen. Unter dieser Nummer, so der Anrufer, könne er weitere Instruktionen erhalten. Diese Telefonnummer rief der Rentner auch an. Es meldete sich ein vermeintlicher Rechtsanwalt, der ihm auf Anfrage eine Gewinnbestätigung per Fax übersandte. In diesem Fax wurde er aufgefordert, 3.200 Euro zu bezahlen, um den Gewinn zu erhalten. Dabei handelte es sich um eine Art Rechtsanwalts- und Notargebühr. Dem Bad Vilbeler fiel auf, dass diese Gewinnbestätigung mehrere Rechtsschreibfehler enthielt. Da er bereits zuvor Zweifel an der Rechtmäßigkeit dieses Gewinns bekam, informierte er noch am Montag die Polizei. Am darauffolgenden Dienstag meldeten sich die mutmaßlichen Betrüger erneut bei dem 75 - Jährigen und teilten mit, dass ein Kurier die Gebühr direkt abholen wird. Dazu wurde ein Codewort vereinbart. Kurz danach klingelte es schon an seiner Haustür. Durch die wiederum schnelle Verständigung der Polizei konnte wenig später ein 25 - Jähriger vor der Haustür festgenommen werden. Im Zuge weiterer Ermittlungen konnten zudem ein 27 - und ein 30 Jähriger in Bad Vilbel festgenommen werden. Den drei Männern, die aus Viernheim und aus Mannheim stammen, wird vorgeworfen, an einem versuchten Betrug beteiligt zu sein. Die Verdächtigen wurden nach den polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen.
Die durchgeführte Betrugsmasche wurde in der Vergangenheit immer wieder von Straftätern benutzt und ist für die Kriminalpolizei kein neues Deliktsfeld. Im Wetteraukreis kam es immer wieder zu solchen Betrügereien. Sie basieren auf ein telefonisches Gewinnversprechen von zum Beispiel hochwertigen PKW oder hohen Geldbeträgen. Den Angerufenen wird im Verlaufe des Gespräches durch verschiedene Titel oder Berufe die Seriosität der Anrufer bzw. des Gewinns vorgespielt. Weiter werden deutsche Festnetznummern genannt, unter welchen die Anrufer weitere Instruktionen zum Erhalt des Gewinns erhalten. Dort müssen die Anrufer dann erfahren, dass zunächst gewisse Beträge wegen angeblicher Rechtsanwaltskosten, Notargebühren oder Steuerabgaben bezahlt werden müssen. Die Beträge sollen dann über bestimmte Zahlungswege wie einen Bargeldtransfer oder anderer elektronischer Zahlungsmittel übertragen werden. Dies dient den Tätern dazu, den Transfer des Geldes zu verschleiern.
Alle Gewinne, bei denen vorab Zahlungen seitens der Gewinner wegen angeblicher Gebühren oder Unkosten geleistet werden müssen, sollten äußerst kritisch betrachtet werden und lassen bereits Zweifel an der Seriosität aufkommen.
In dem vorliegenden Fall konnte die Polizei durch den Anruf des Bad Vilbelers rechtzeitig tätig werden und einen Betrug verhindern.
Quelle: Polizeipräsidium Mittelhessen