Die Drohung, bei Zahlungsverzug ein Inkasso-Unternehmen einzuschalten, ist mittlerweile gängige Praxis bei vielen Unternehmen. Doch oft genug werden auch völlig unberechtigte Forderungen eingetrieben. Wer überwacht also die Inkasso Unternehmen? Inkassounternehmen haben in Deutschland einen ziemlich schlechten Ruf. Das liegt zum einen daran, dass sie Gelder von Schuldnern eintreiben, die diese ungern zahlen wollen, nun aber mit einem saftigen Aufschlag zahlen müssen. Das schafft wenig Freude. Schlimmer kommt es noch, wenn einige Vertreter der Branche Forderungen für Unternehmen eintreiben, die diese auf zweifelhafte Art erworben haben. Zum Beispiel gibt es Internetportale, die ihre Kosten so verstecken, dass man sie kaum finden kann. Verbraucher, die diese Seiten nutzen, bekommen dann oft eine Rechnung, obwohl sie gar nicht bewusst kostenpflichtige Verträge abgeschlossen haben. Nach zwei Mahnungen verkaufen die Internetportale die Forderungen an Inkasso-Unternehmen. Diese setzten dann die Verbraucher richtig unter Druck und erheben auf die angebliche Schuldensumme noch einen saftigen Aufschlag. Viele halten das nicht aus und zahlen. Die Masche ist für diese Art von Inkasso-Unternehmen eine Art Lizenz zum Gelddrucken. Verbraucherschützer raten Betroffenen nicht zu zahlen, aber spätestens bei einem gerichtlichen Mahnbescheid zu widersprechen. Dass Inkasso-Unternehmen solche Forderungen immer wieder eintreiben dürfen, ohne dass irgendwelche nennenswerten Sanktionen folgen, halten Verbraucherschützer für einen unhaltbaren Zustand. Sie fordern eine stärkere Kontrolle. |
Quelle: rbb-online.de