30.08.11

Einmal geklickt und schon in der Abofalle

Im Internet locken Seiten mit kostenlosen Softwaredownloads, Frei-SMS, Intelligenztests oder Rezeptvorschlägen, andere ködern mit Hausaufgabendiensten: Mit solch vermeintlich kostenlosen Web-Angeboten ziehen zweifelhafte Firmen neugierigen Nutzern das Geld aus der Tasche. Davor warnen die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz und das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz .

Mit harmlos wirkenden Internetadressen wirken die Abzocker auf den ersten Blick seriös und nutzen die Gutgläubigkeit und Unaufmerksamkeit mancher Internetnutzer skrupellos aus. Auf die teilweise beträchtlichen Kosten weisen sie meist nur gut versteckt im Kleingedruckten hin. Und meist hat man mit einem Klick ein ganzes Abo abgeschlossen, aus dem man nur schwer wieder rauskommt.

Bei einigen Anbietern muss man bis an das Ende der Seite scrollen, um dann, versteckt zwischen zahlreichen anderen Informationen, im Fließtext den Preishinweis zu finden. Bei anderen Anbietern ist der Preishinweis nicht fettgedruckt oder anderweitig drucktechnisch hervorgehoben. Auch das Euro-Zeichen ("€") wird ungern verwendet, "Euro" ausgeschrieben verschwindet deutlich besser im Fließtext. Oft wird auch der Betrag nicht in Ziffern geschrieben, sondern ebenfalls ausgeschrieben (z. B. neun Euro pro Monat statt 9,- €/Monat). Auch einem kleinen Sternchen hinter "Jetzt anmelden*" sollte man unbedingt nachgehen, denn dies kann ein Hinweis auf eine Preisangabe bedeuten, die an anderer Stelle dieser Seite platziert ist. Zwar sind die Abzocker auf Grund neuer Rechtsprechung dazu übergegangen, Preishinweise deutlicher zu platzieren, trotzdem fallen immer noch zahlreiche Internet-User darauf herein.

Ein weiterer Köder sind Sach- und Geldgewinne. Da werden Handys, Spielekonsolen, Digitalkameras und vieles mehr ausgelobt. Die versprochenen Gewinne sollen zum einen von den Kosten ablenken und zum anderen kommen die Betreiber so an die persönlichen Daten der Verbraucher. Damit man den Gewinn auch erhält, gibt man natürlich seine persönlichen Daten, wie z. B. Name, Anschrift und E-Mail, aber auch Alter und Geschlecht in das dafür vorgesehene Feld ein.

Manche Anbieter verwenden Internetadressen, die weitgehend identisch mit denen seriöser Anbieter sind oder verwenden sogenannte "Tippfehler"-Domains. So gab es noch vor kurzem die Seite "www.facebok.de", die sich allein durch das fehlende "o" von "www.facebook.de", unterschied.

Die Vorgehensweise der Anbieter, um gutgläubige Internetuser auf ihre kostenpflichtigen und teuren Seiten zu locken, ist vielfältig. Mit einigen Tipps können Sie sich davor schützen:

  • Seien Sie vorsichtig und lesen Sie die Internetseite aufmerksam und in aller Ruhe durch, bevor Sie sich anmelden.
  • Werfen Sie einen Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und durchsuchen Sie die Seite nach einem versteckten Kostenhinweis und scrollen Sie bis ans Seitenende.
  • Gehen Sie zurückhaltend und sparsam mit Ihren persönlichen Daten um.

Quelle: Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz