26.05.11

Polizei beendet Kaffeefahrt schon kurz nach dem Start

Unlängst hatten wir berichtet, dass in jüngster Vergangenheit wieder große Mengen von Gewinnbenachrichtigungen in die Briefkästen der hiesigen Region flatterten. Darin wurde den zumeist älteren Angeschriebenen ein stolzer Gewinn in Aussicht gestellt, zusätzlich mit einer Prämie gelockt, eine kostenfreie Mahlzeit offeriert und ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich nicht um eine Kaffeefahrt handele. Plätze im Bus und ein Tisch fürs Essen seien bereits reserviert. Allerdings wurde auch darauf hingewiesen, dass der Veranstalter durch den Gesetzgeber berechtigt sei, bei Nichtantritt der Fahrt Kosten in Rechnung zu stellen - immerhin 79 Euro. Die Polizei hatte daraufhin mitgeteilt, dass sich niemand durch diese Formulierung gezwungen sehen sollte, an der Fahrt teilzunehmen. Wer sich nicht zu einem solchen Ausflug angemeldet habe, müsse auch nicht mit einer Rechnung für "Organisationskosten" rechnen.

Die Polizei informierte aber nicht nur über die Medien, sondern schaute sich am Mittwoch selbst an, wer denn solche Fahrten anbietet. Um 8.15 Uhr warteten in der Frankfurter Straße Beamte der Verkehrsinspektion und des Offenbacher Betrugskommissariates auf den Bus, der die Fahrgäste abholen sollte. Nach einer Ansprache des Busfahrers durch die Kriminalbeamten und ausführlicher Aufklärung seiner 21 Fahrgäste aus Frankfurt wurde die Weiterfahrt untersagt. Währenddessen kontrollierten die Beamten der Verkehrsinspektion den Reisebus. Dabei stellten sie sowohl verkehrsrechtliche Verstöße als auch Verstöße gegen die Sozialvorschriften fest. Dem Busfahrer droht nun ein Bußgeld in Höhe von rund 500 Euro und der Halterfirma sogar ein Bußgeld von 1000 Euro. Eine für den Donnerstag angekündigte Ausfahrt hatte der Veranstalter platzen lassen - ob er die Auslagen für die Teilnehmer, die umsonst den Weg zur Haltestelle bestritten, übernimmt, ist der Polizei nicht bekannt.

Quelle: Polizeipräsidium Südosthessen