29.04.11

Werbeverkaufsveranstalter werden immer dreister

Es wird mit GEZ-Gebührenrückzahlung gelockt oder mit Kosten gedroht

Werbeverkaufsveranstalter waren schon immer erfinderisch, um Verbraucher zu ihren „Kaffeefahrten“, bei denen anschließend abgezockt wird, zu locken. Versprochene hohe Gewinnsummen allein reichen anscheinend nicht mehr aus, um genug Ältere zu den Busabfahrten zu bringen. Deswegen werden die Einladungen mit Geschichten und auch mal mit Drohungen angereichert.

Auf zwei neue dreiste Methoden macht jetzt die Verbraucherzentrale Thüringen aufmerksam:

In Westthüringen versucht ein „AZ Organisationsbüro“ aus Schnelten den Eindruck zu erwecken, Verbraucher bekämen einen Teil der GEZ-Gebühren rückerstattet. Das standardisierte Schreiben trägt die Überschrift „Schon BEZahlt.Danke“ und ist wie ein GEZ-Schreiben aufgemacht. Als Kundenprämie wird ein neuer LCD-Flachbildfernseher inclusive ein Jahr Gebührenbefreiung offeriert.

Noch weiter geht eine „Zentrale Gewinnverteilung“ aus Sögel aus Sögel, die eine Gewinnoption von 2500 € und ein zusätzliches „Top-Geschenk“ anpreist, aber den Verbrauchern gleich vorrechnet, was so eine Busfahrt kostet und bei Nichterscheinen 19,90 € in Rechnung stellen will. Eine 89jährige Verbraucherin aus Erfurt durchschaute zwar das Spiel, macht sich aber nun große Sorgen, dass von ihrem Konto unberechtigt abgebucht werden könnte.

Die Verbraucherzentrale Thüringen empfiehlt, diese und ähnliche Schreiben konsequent zu ignorieren. „Hier wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Die Geschichten stimmen nicht und die angegebenen Firmen-Adressen lassen sich nicht überprüfen. Auch die Kosten dürfen den Verbrauchern natürlich nicht auferlegt werden.“ Wenn schon die Reiseanbahnung so unseriös verläuft, kann man sich ausmalen, was bei den Verkaufsveranstaltungen abgehen dürfte. „Auf keinen Fall mitfahren“, so die Kurzzusammenfassung von Ralf Reichertz, Referatsleiter Recht der Verbraucherzentrale Thüringen.

Quelle: Verbraucherzentrale Thüringen