15.09.11

Teure und vor allem überflüssige Geschäftsidee

Verbraucher können bereits seit April 2010 einmal jährlich kostenlos eine Information darüber verlangen, welche persönlichen Daten Auskunfteien über sie gespeichert haben, welcher Score-Wert hinsichtlich ihrer Verhältnisse ermittelt wurde und was diese Einschätzung für ihre Kreditwürdigkeit im Zahlungsverkehr bedeutet. Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt e.V. ermuntert seitdem die Verbraucher, dieses kostenfreie Auskunftsrecht aktiv zu nutzen, um gespeicherten Daten zu prüfen, fehlerhafte Bewertungen leichter aufzudecken und Korrekturen verlangen zu können. Fehler können sich manchmal existenziell auf Kredit- oder Vertragsentscheidungen auswirken, wie entsprechende Verbraucherbeschwerden immer wieder belegen.

Eine j.labs GmbH mit Sitz in Kiel sah darin eine Chance, leichtes Geld zu verdienen und entwickelte eine Geschäftsidee. Sie betreibt im Internet unter der Adresse "selbstauskunft-zentrale.de" einen Online-Dienst zur Erstellung eines Auskunftsantrages und dessen Versand. Der kleine, aber feine Unterschied: Die Selbstauskunft an sich ist kostenfrei – diese wird von der jeweiligen Auskunftei erstellt - die Dienstleistung von j-labs dagegen kostet Geld. Für den Versand eines Selbstauskunftsantrages mit Scoringwert - beispielsweise an die Schufa - sind 19,90 Euro zu zahlen. Aus Sicht der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt e.V. eine teure und vor allem überflüssige Leistung! Den Versand eines ausgefüllten Vordruckes kann der Verbraucher für 0,55 Euro Briefporto selbst erledigen.

Einen Musterbrief zum Auskunftsrecht, eine Liste mit Adressen von Auskunfteien und einen Fragebogen halten die Verbraucherschützer in ihren Beratungsstellen und ...hier zum Download parat.

Quelle: Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt