06.02.13

Plädoyers im Prozess um Datenhandel und Betrug

Der Prozess vor dem Krefelder Landgericht gegen William Filsinger, bei dem es um betrügerischen Handel mit Kundendaten aus der Callcenterbranche geht, neigt sich nach 26 Verhandlungstagen dem Ende entgegen. In der vergangenen Woche wurden die Plädoyers von Anklage und Verteidigung vorgetragen. Der Staatsanwalt forderte einem Bericht der Westdeutschen Zeitung zufolge eine Haftstrafe von vier Jahren und zehn Monaten. Dagegen halten die Anwälte von William Filsinger eine Strafe von drei Jahren und sechs Monaten Haft für ausreichend. Der Angeklagte sitzt seit knapp zwei Jahren in Untersuchungshaft und könnte in dem Fall vorzeitig entlassen werden. Das Urteil wird in den nächsten Tagen erwartet.

Von Inkassobutzen liess William Filsinger über 8000 ehemalige Gewinnspielopfer anschreiben, obwohl es keine Verträge gab und die Forderungen daher frei erfunden waren. Der entstandene Gesamtschaden belief sich auf mehr als 1,35 Millionen Euro. Im Prozess wurde deutlich, dass die Opfer massiv unter Druck gesetzt und abgezockt wurden.