24.12.12

Faustus Eberle zu Haftstrafe verurteilt

Knapp 3 Monate nach Prozessbeginn hat das Landgericht Frankfurt am Freitag (21.12.2012) die Urteile gegen Faustus Eberle und Kadrush Shijaku gefällt. Zu einer Haftstrafe von vier Jahren und drei Monaten wurde Faustus Eberle als Drahtzieher von betrügerischer Telefonabzocke der Projekte Winfinder, Windienst, Glücksfinder und Sofortgewinn verurteilt. Der mitangeklagte Kadrush Shijaku erhielt vom Gericht eine zweieinhalbjährige Haftstrafe. Kadrush Shijaku ist Geschäftführer des Call-Center in Prishtina (Kosovo), von dem die betrügerischen Anrufe erfolgten. Das Urteil lautet zwar nur auf versuchten Betrug, da nicht alle Opfer vernommen werden konnten. Die Aussagen von mehr als 200.000 Zeugen vor Gericht hätte wohl den Rahmen des Verfahrens gesprengt.

Die Angeklagten bestritten im Prozess zwar eine Betrugsabsicht, jedoch kam das Gericht zu einer anderen Einschätzung. Der vorsitzende Richter sah es als erwiesen an, dass die Angeklagten ihre "Kunden" schädigen wollten. Weil Faustus Eberle mit Scheinfirmen eine hochorganisierte kriminelle Struktur aufgebaut habe, wurde ihm der wesentlich größere Anteil zugerechnet. Auch wenn nirgendwo Eberle draufstand, es war aber immer Eberle drin.

Von einem Call-Center aus dem Kosovo wurden vorzugsweise ältere Personen angerufen um sie über den angeblichen Gewinn eines Gutscheins für Kosmetik bzw. eines Tankgutscheins zu informieren. Tatsächlich ging es den Betrügern aber nur um den Abschluss von nutzlosen Abo-Diensten. Bei der Berechnung der erwarteten Einnahmen ist das Gericht von einer Schadensumme ausgegangen, die bei knapp 200.000 Bestätigungsschreiben mehr als drei Millionen Euro beträgt. Abzüglich einer Stornoquote wurde ein Betrag angesetzt der für je zwei Wochen á 9,90 € für die von der Telomax GmbH abgerechneten Projekte betrug.

Nur wenige Tage vor dem Ende des Prozesses hatte die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main die Beschlagnahme von Vermögenswerten als des Faustus Eberle bekanntgegeben. Neben Bargeld, Bankkonten Sowie Auto und Uhren gehören auch Sicherungshypotheken bezüglich des Immobilie im Frankfurter Hermesweg 14 dazu. Interessant ist dabei die Feststellung, dass im besagten Hermesweg 14 in Frankfurt die Firmen co-ncept GmbH und hg-com GmbH residieren bzw. residierten Bei dem Geschäftsführer der beiden Unternehmen handelt es sich um Christian Ohme, welcher als sich ja als Geschäftsführer der telomax GmbH den Zorn vieler Abzockopfer zugezogen hatte.