14.01.13

Kino.to: Wirtschaftskrimi der Internet-Szene

Dirk B. nennt seine neue Web-Site Kino.to. Den Namen hatte er sich schon 2006 gesichert. Die Internet-Seite ist im Südsee-Staat Tonga registriert, unter falschem Namen und falscher Adresse.

Die Idee für das Streaming-Portal Kino.to hatte jedoch nicht Dirk B. Sie stammt von einem jungen Wiener Internet-Unternehmer namens Valentin Fritzmann. Das sagte der spätere Kino.to-Technikchef Bastian P. vor Gericht in Leipzig. Fritzmann habe ihm von Web-Sites wie Kino.to in den USA berichtet, die sehr erfolgreich liefen.

Der Österreicher sorgt dafür, dass Kino.to zum Millionengeschäft wird. Er bucht binnen kurzer Zeit den größten Teil der Werbefläche auf der Web-Site. Dafür überweist er Dirk B. jeden Monat um die 150 000 Euro. Laut Hatscher kommt der Umsatz von Kino.to anfangs fast ausschließlich von Fritzmann, erst später auch von anderen Werbekunden.

Dirk B. weiß, mit wem er sich einlässt. Mindestes einmal reist er nach Wien, um Fritzmann zu treffen. Die Firmengruppe des Österreichers und seines Vaters Robert steht nicht nur hinter einem beliebten deutschen Internet-Portal für Hacker und Raubkopierer namens Gulli.com. Das Familienunternehmen verdient sein Geld auch damit, ahnungslosen Internet-Nutzern Abos für Software zu verkaufen, die sie eigentlich kostenlos haben könnten. Daneben betreibt Fritzmann ein Callcenter, um die Überweisungen dafür einzutreiben. Gelingt das nicht, setzt er Anwälte auf die Opfer an. Dirk B. stört sich an Fritzmanns Geschäften nicht, Hauptsache, das Geld fließt. ...

Quelle und vollständiger Bericht: Wirtschaftswoche