18.04.12

Polizei warnt vor dreisten Telefon-Betrügern

Eine 58-jährige Zevenerin erhielt am Samstagmittag von einem Herrn St. von einer Firma "Berliner Recht..." einen Anruf, dass sie 10 000 Euro gewonnen habe. Da war die Freude natürlich zunächst groß. Als die vermeintliche Gewinnerin aber hörte, dass sie für den Gewinn bei Überbringung eine Paysafe-Karte über 100 Euro bereithalten soll, wurde sie stutzig und beriet sich mit ihren Nachbarn. Die rieten ihr ganz richtig, sofort die Polizei einzuschalten.

Zur Erläuterung: "Paysafe" ist ein digitales Internetgeld, dass vom Empfänger nur mit der Eingabe einer "PIN-Nummer" in reales Geld zurückgetauscht werden kann. Die Zahlungswege können so einfach verschleiert werden. Daher ist dieser Weg für Betrüger besonders interessant.

Als die Zevener Beamten gerade eintrafen, ging ein neuer Anruf des Herrn St. bei der Zevenerin ein. "Ob sie die die Paysafe-Karte inzwischen habe", wollte Herr St. wissen. Die Frau übergab das Telefon sofort an die Polizisten. Als der Anrufer bemerkte, dass die Polizei eingeschaltet worden war, beleidigte der Betrüger die Beamten dreist am Telefon. Dabei wähnte er sich in der Hoffnung, die Polizei würde ihn schon nicht ermitteln. Es folgten noch einige böse Worte, dann wurde aufgelegt.

Dabei blieb es aber nicht: Kurz darauf meldete sich bei der Zevenerin dreist eine weitere Person, die sich als Chef des Herr St. ausgab und wiederum drohte. Die Zevener Beamten versicherten der Frau aber, dass weitere Aktionen der Betrüger erfahrungsgemäß nicht zu befürchten seien.

Bei diesen Taten handelt es sich um eine Art von Provisionsbetrug, wie er sonst von der "Nigeria-Connection" begangen wird. Die Täter locken mit einer größeren Summe, um an Geld zu kommen. Am Telefon werden die Geschädigten schließlich überredet, die PIN-Nummer des Paysafe-Internetgeldes zu übermitteln. So kommen die Täter von überall auf der Welt an das Geld ihrer Opfer, weiß die Polizei zu berichten.

Die Ermittler raten, bei solchen Anrufen sofort wieder aufzulegen und das Ansinnen zu ignorieren. Dann starten die Täter, die nicht selten aus dem Ausland operieren, den nächsten Anruf bei einem anderen Opfer.

Quelle: Polizeiinspektion Rotenburg