21.02.12

Kostenfalle per Postident-Verfahren

Aktuell erkundigen sich Verbraucher aus Brandenburg bei der Verbraucherzentrale nach Vertragsänderungen im Auftrag von Tele 2, bei denen das Postident-Verfahren genutzt wird. Dabei werden per Post zugestellte Unterlagen nur gegen Unterschrift in den Dokumenten des Absenders übergeben. "Vielen Betroffenen ist gar nicht bewusst, dass sie hierbei mit ihrer Unterschrift einer Vertragsänderung zustimmen", stellt Norbert Richter von der Verbraucherzentrale Brandenburg fest und empfiehlt: "Wer auf diese Weise ‚hineingerutscht’ ist, sollte widersprechen und darauf hinweisen, dass er sich lediglich zur Entgegennahme von Informationen bereit erklärt hatte." Der Verbraucherschützer sieht so gute Chancen, aus dem Vertrag zu kommen, wenn die bei einem Fernabsatzvertrag vorgeschriebene Widerrufsbelehrung nicht korrekt geleistet wurde – das sei jeweils im Einzelfall genauer zu prüfen, wenn der Widerruf nicht akzeptiert würde.

Mehrere betroffene Brandenburger hatten den Verbraucherschützern berichtet, dass sie telefonisch aufgefordert wurden, ihren Preselectionvertrag komplett auf Tele 2 umzustellen. Dazu wurde ihnen die Zusendung eines neuen Telefons versprochen. Auch Interessenten, welche lediglich Informationen gewünscht hatten, erhielten daraufhin offenbar die Vertragsunterlagen per Postident-Verfahren zugeschickt. Bei der Übergabe hatte der Postbote dem Verfahren entsprechend eine Unterschrift verlangt. In der Annahme, den Erhalt der Sendung zu bestätigen, unterschrieben Einige und stimmten damit ahnungslos dem Vertrag zu.

"Grundsätzlich sollten sich Verbraucher Ärger ersparen und prinzipiell nur unterschreiben, was sie zuvor auch gelesen haben, selbst wenn das manchmal lästig ist", so der Jurist. Wer keinen Auftrag in Verbindung mit einem Postident-Verfahren erteilt hat oder vorgelegte Unterlagen nicht sofort ausreichend prüfen kann, solle lieber die Unterschrift verweigern.

Quelle: Verbraucherzentrale Brandenburg