18.12.09

StA ermittelt gegen RA Frank Michalak

Neu ist die Masche nicht mit der Internetkriminelle versuchen, sich durch frei erfundene und/oder unberechtigte Forderungen, wie im Fall nachbarschaft24.net, zu bereichern. Meistens wird dabei auch die Hilfe eines Inkasso oder Anwalts in Anspruch genommen. Und oft sind die handelnden Personen direkt in die betrügerische Abzocke verstrickt. Gegen den, als Hasimaus-Anwalt bekannten, RA Frank Michalak wurden mittlerweile mehrere Anzeigen erstattet und die Staatsanwaltschaft hat einem Bericht der Potsdamer Neusten Nachrichten zufolge die Ermittlungen aufgenommen.

Inzwischen beschäftigt der Fall Michalak die Justiz. Gegen ihn liegen bei der Potsdamer Polizei bereits 13 Anzeigen wegen Betrugs aus mehreren Bundesländern vor, so Sprecherin Katrin Laurisch. Und auch bei der Staatsanwaltschaft Potsdam gäbe es „eine Reihe“ von Betrugsanzeigen im Zusammenhang mit Michalaks Schreiben, so Behördensprecher Rolf Roggenbuck: Demnächst werde das gebündelte Verfahren von der Cottbuser Staatsanwaltschaft übernommen, die eine Abteilung für Internetkriminalität besitzt.

Quelle: Potsdamer Neueste Nachrichten

Nicht nur den vielen Opfern ist unverständlich, warum die Rechtsanwaltskammer keinen handlungsbedarf erkennen will. Aber wie war das noch mit den Krähen und den Augen?

Den ins Zwielicht geratenen Anwalt kennt auch die Rechtsanwaltkammer Brandenburg, die Verstöße gegen das Berufsrecht bestrafen kann. Doch Handlungsbedarf sieht Geschäftsführer Rüdiger Suppé noch nicht. Denn Michalak mache zunächst nur das, was Anwälte eben tun sollen – die Forderungen von Mandanten wie der Netsolutions aus Dubai durchsetzen. „Das ist nicht verboten“, sagt Suppé. Problematisch würde es nur, wenn Michalak wissentlich mit Betrügern zusammenarbeite oder die Forderungen frei erfunden seien, so Suppé: „Darüber habe ich aber noch keine Erkenntnisse.“
Doch herrscht um Michalaks Auftraggeber aus Dubai Rätselraten. Ein Team von Sat1reiste auf der Spur des Falls erst jüngst in die Golfmetropole – und fand unter der Adresse von Netsolutions nur ein Gebäude mit eingefallener Fassade. Eine Klage der VZ Brandenburg gegen die Firma konnte bislang mangels „ladungsfähiger Anschrift“ nicht zugestellt werden.

Quelle: Potsdamer Neueste Nachrichten