30.11.10

Handyfalle: Teure Abos

Ohne es zu wissen, schließen Handy- und Internetnutzer häufig Abos ab. In der Telefonrechnung stehen dann Posten wie „Mehrwertdienste“. Die großen Telefonanbieter kassieren bei dem Geschäft kräftig mit.

Randolf Jorberg aus Bochum bekam einen Schock, als er mal wieder seine Mobilfunkrechnung kontrollierte. Allein in Juli stellte ihm O2 gut 32 Euro für sogenannte Mehrwertdienste in Rechnung. Regelmäßig wurden dreimal die Woche 2,99 Euro abgebucht. „WAP-Abo“ stand neben den Posten, außerdem die Namen „Bob Mobile net-m“ und „Guerilla Mobile“. Wie Jorberg nach vielen Schreiben schließlich durch seinen Mobilfunkbetreiber O2 erfuhr, soll er ein Abo bei diesen Firmen gebucht haben. Der Inhalt: eine „Vibra-Massage“. Was das sein soll, sagt Randolf Jorberg, weiß er bis heute nicht, denn er habe das Abo ja nie bestellen wollen.

Was war passiert? Randolf Jorberg hatte auf seinem Smartphone eine MMS mit einem Link auf eine Internetseite erhalten. Er schaute sich die Seite an. Da dort weder ein Hinweis auf ein Abo noch ein Hinweis auf irgendwelche Kosten stand, so sagt Jorberg, habe er sich keine weitere Gedanken gemacht und die Seite wieder verlassen. Er habe nichts bestellt, sei nicht auf Kosten hingewiesen worden, sagt er, aber zahlen musste er trotzdem: insgesamt rund 60 Euro.

Immer mehr Verbraucher fangen sich teure Abonnements ungewollt über ihr Smartphone ein, sagt Richard Joos, Chefredakteur der Netz-Zeitschrift macnotes. Der Weg zum ungewollten Abo führt über Werbung, die immer wieder mal auf kostenlosen Applikationen auftaucht. Wer sich die anschaut, ist oft nur noch einen Klick von der Abofalle entfernt, sagt Joos.

Im Beisein von markt zeigt er, wie ein Anbieter von Logos und Klingeltönen seine Kunden einfängt. Richard Joos klickt auf seinem Smartphone auf einen Werbelink. Es öffnet sich eine Internetseite, die verschiedene Logos fürs Handys anbietet. Ganz oben steht ein kleiner Hinweis auf ein Abo und die Kosten. Doch dieser Hinweis verschwindet beim Runterscrollen. Jetzt sieht man links ein Bild mit dem jeweiligen Logo und rechts den Button „Bestellen“. Joos klickt nicht auf den Bestellbutton, sondern nur auf das Bild. Doch schon mit diesem Klick wird ihm ein Abo zugestellt.

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Aber nicht nur Smartphone-Nutzer sind gefährdet. Auch andere Handynutzer können sich ein Abo einfangen, ohne es zu merken. Oftmals steht davor ein Gewinnspiel oder ein IQ-Test im Internet. Um über den Gewinn oder das Ergebnis des Tests informiert zu werden, werden Verbraucher aufgefordert, ihre Handynummer auf der jeweiligen Internetseite einzugeben. Dass damit ein Abo abgeschlossen werden soll, wird auf diesen Seiten meist gut versteckt. Oft erscheint der Hinweis erst, wenn man auf der Seite weit nach unten scrollt. Und nicht selten ist er in einer Schriftgröße dargestellt, die kaum lesbar ist. ...

Quelle und vollständiger Bericht: WDR - Markt

Quelle: Youtube - scamnewsTV