12.01.10

Telekom-Skandale und die Ermittlungen der StA

Um den Kundenschwund zu stoppen, hat die Deutsche Telekom einen gigantischen Vertriebsapparat mit unzähligen Subunternehmern und Callcentern aufgebaut. Doch das System entglitt über weite Strecken der Kontrolle. Abzocker bedienten sich, Partnerfirmen gingen pleite, Millionen von Kundendaten gerieten in falsche Hände. Das ganze Ausmaß der Folgen zeigen jetzt erstmals interne Unterlagen und staatsanwaltschaftliche Ermittlungsakten, die der WirtschaftsWoche vorliegen.

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Der WirtschaftsWoche vorliegende Ermittlungsakten und interne Unterlagen der Telekom zeigen nun erstmals, weshalb die Deutsche Telekom – zumindest streckenweise – zur Chaosmaschine werden konnte. Der massenhafte Diebstahl von Kundendaten war nämlich kein Werk von Einzeltätern in dubiosen Callcentern und Shops. Die Lecks erweisen sich aus heutiger Sicht viel mehr als zwangsläufige Folge eines neuen, gigantischen pyramidenförmigen Vertriebssystems, das Telekom-Chef René Obermann kurz nach seinem Amtsantritt im November 2006 gemeinsam mit seinem damaligen Vertriebsvorstand Timotheus Höttges installierte.

Quelle und vollständiger Bericht: Wirtschaftswoche - wiwo.de

Eningen in Baden-Württemberg, gut eine Autostunde südlich von Stuttgart. Am 21. Juli 2009 fährt die Kripo zur Hausdurchsuchung in der Harretstraße 6 vor, dem Hauptsitz von Sedi Media, einem Hauptvertriebspartner der Telekom. Deutschlandweit schlagen die Ermittler an jenem Tag in fast 30 weiteren Firmen und Privatwohnungen zu und stellen Millionen von elektronischen Kundendaten der Telekom sicher. Seit mehreren Monaten hat die Staatsanwaltschaft Bonn ermittelt. Es geht um die Bildung einer kriminellen Vereinigung; unter anderem mit der Absicht, illegal erlangte Daten zu verkaufen. Angeblich sollen allein Mitarbeiter von Sedi Media vier Millionen Daten aus der zentralen Datenbank der Deutschen Telekom abgezogen haben. Sedi Media will sich zum laufenden Verfahren nicht äußern.

Quelle und vollständiger Bericht: Wirtschaftswoche - wiwo.de