22.06.11

Inkasso-Abzocke mit verjährten Forderungen

Häufig suchen Brandenburger wegen zweifelhafter Forderungen von Inkassobüros Rat bei der Verbraucherzentrale - derzeit zum Beispiel mit Schreiben der Inkassofirma Zastita, die angebliche Ansprüche des Gewinnspiel-Service Netplay GmbH Berlin aus dem Jahr 2007 eintreiben will. "Oft wird darauf spekuliert, dass Betroffene aus Unkenntnis bereits verjährte, unberechtigte oder überhöhte Forderungen begleichen", kritisiert Sabine Fischer-Volk von der Verbraucherzentrale Brandenburg: "Diese Forderungen aus 2007 sind nicht nur verjährt, sondern wegen eines Urteils gegen Netplay wegen unlauterer Telefon-Gewinnspielwerbung ohnehin fraglich!" Die Entscheidung des Landgerichts Berlin aus dem Jahr 2007(AZ: 103 O 92/07) bedeute zum Beispiel, dass wegen fehlender Zustimmung entweder gar keine Vertragsgrundlage bestand oder die in einer Überrumpelungssituation voreilig geschlossenen Verträge nach Fernabsatzrecht erfolgreich widerrufen wurden. "Wer zweifelhafte Forderungen zugeschickt bekommt, sollte diese per Einwurfeinschreiben zurückweisen", schlägt die Juristin vor und weist auf die rechtliche Prüfung in Beratungsstellen hin.

Unseriöse Inkassofirmen versuchen nach den Erfahrungen der Verbraucherberater manchmal dennoch, auch unberechtigte Forderungen über ein gerichtliches Mahnverfahren einzutreiben. Dann sollten Betroffene unbedingt innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt des Mahnbescheides Widerspruch einlegen und umgehend die Verbraucherzentrale informieren.

Quelle: Verbraucherzentrale Brandenburg

Bei dem Inkassounternehmen Zastita handelt es sich um eine kroatische Firma, welche von Deutschen betrieben wird. Auf der Firmenhomepage wird im Impressum Herr Florian König als verantwortliche Person genannt.

Im Handelsregister von Kroatien sind als Gesellschafter Frank Balters und Florian-Matthias Teuke eingetragen.

Herr Florian-Matthias Teuke kommt aus der Nähe von Düsseldorf und bekleidet gleichzeitig die Stelle als Direktor der Zastita.