Der Schock kommt mit der nächsten Handyabrechnung: Immer mehr Smartphone-Nutzern werden teure Abonnements für Klingeltöne untergeschoben. Manche tappen mit nur zwei Klicks in die Falle – und merken es erst Wochen später, wenn die Handyabrechnung kommt. Zwar arbeiten die meisten Anbieter von Telefonmehrwertdiensten seriös, doch schwarze Schafe gibt es immer wieder. Das wissen auch die Mobilfunkbetreiber. Aber sie verdienen an jedem Abo, egal, wie es zustande kam. Tim Reiser wollte zuerst gar nicht glauben, was da auf seinen Handyabrechnungen stand: Einmal 32 Euro, dann nochmal 38 Euro hatte ihm der Mobilfunkanbieter O2 für sogenannte Mehrwertdienste in Rechnung gestellt. In der Detailansicht war zigmal der Betrag von 2,99 Euro aufgeführt. Wofür, das konnte sich der Mediengestalter aus Stuttgart nicht erklären. In der Spalte vor dem Betrag stand schlicht "Content". Auch ein Anruf bei O2 brachte erst mal wenig Aufklärung. Denn die Mobilfunkanbieter wissen nicht, wie die Beträge zustande kommen, sie leiten nur die Forderungen von Drittanbietern weiter - und verweisen bei Nachfragen auch an diese oder einen Zwischenhändler. So auch im Fall von Tim Reiser: "Ich bin mit zwei von diesen Drittanbietern in Kontakt gewesen, einer heißt Bob Mobile, einer heißt Net Mobile – wobei die mir schon geschrieben haben, dass sie nur als Dienstleister für die Abrechnungen zuständig sind – und die, die eigentlich dahinter stecken, nennen sich dann Guerilla Mobile." Diese Firma wiederum gehört zur Bob Mobile AG, die schon seit längerem in vielen Internetforen mit dem Stichwort "Abzocke" verbunden wird. Bei der zuständigen Staatsanwaltschaft in Düsseldorf liegen mehr als 300 Betrugsanzeigen vor. Die schweizerische Swisscom stellte die Zusammenarbeit mit Bob Mobile vergangenes Jahr ein, weil es zu viele Kundenbeschwerden gab. ... |
Quelle und vollständiger Bericht: SWR.de