Die ehemalige Chefin der Hilfsorganisation Kinder in Not und einer ihrer Söhne wurden in der vergangenen Woche vom Münchner Landgericht wegen Millionenschwindels mit Spendengeldern zu je zwei Jahren Haft auf Bewährung und hohen Geldstrafen verurteilt. Angesichts der erbeuteten Millionenbeträge fallen die verhängtten Geldstrafen viel zu milde aus. Diesen Eindruck bekommt man, wenn man lesen muss dass die Vereine wohl weitermachen. Es werden lediglich die Protagonisten ausgetauscht und eine neue Führung installiert.
Die 72 Jahre alte Mutter muss 57.600 Euro zahlen, der 39-jährige Sohn 25.200 Euro, ordneten die Richter am Mittwoch an. Beide veruntreuten laut Urteil von 2002 bis 2004 gut fünf Millionen Euro Spenden - knapp 90 Prozent der Gelder, die für “Kinder in Not“ (München) und die “Deutsche Gesellschaft Tier und Umwelt“ (Hamburg) gedacht waren. Sie wurden verurteilt wegen gewerbsmäßiger Untreue in mehreren hundert Fällen. Schlüsselfigur des Schwindels war die Mutter, die in beiden Vereinen zeitweilig Vorsitzende war. Die Veruntreuungen wurden möglich durch zwei Firmen in der Schweiz und Liechtenstein, deren Geschäfte die 72-Jährige ebenfalls führte. Die Unternehmen sollten Mitglieder für die Vereine werben und Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Auf die Konten der zwei Firmen flossen Spendenmillionen als “Aufwandsentschädigung“, die letztlich in der Familienkasse der Angeklagten landeten. Die Mutter schaffte laut Urteil knapp 4,7 Millionen auf die Seite. ... Laut Staatsanwaltschaft waren die Untersuchungen wegen notwendiger Recherchen im Ausland langwierig. ... |
Quelle und vollständiger Bericht: tz-online