04.05.10

Über Gewinnspiel- und Telefonabzocke berichtete Frontal21

In der heutigen Sendung von Frontal wird das Thema Telefonabzocke behandelt. Gerade in den letzten Monaten wurde immer dreister mit kriminellen Methoden agiert. Daran hatten auch die Veröffentlichungen zum Wiener Karussell nichts viel geändert. Erst durch die Razzien von Polizei und Staatsanwaltschaften bei diversen Call-Centern und deren Betreibern kam Unruhe in der Branche auf. Ein Vorgeschmack auf den Inhalt der Sendung findet man bereits auf der Webseite des ZDF.

Betrüger am Telefon locken ihre Opfer seit Jahren immer wieder in die gleiche Falle - und die Bundesnetzagentur als Aufsichtsbehörde schaut meist tatenlos zu oder reagiert zu spät, kritisieren Verbraucherschutzverbände. Nach Frontal21-Recherchen sind es auch fast immer die gleichen Täter, die arglose Verbraucher mit falschen Gewinnversprechen abkassieren.

Eine Masche unter vielen: Die Telefonbetrüger rufen wahllos hunderte oder tausende Bürger an und locken mit Gewinnversprechen in Form von Luxusautos, einer Traumreise oder Bargeld zum Rückruf teurer 0900-Nummern. Die Täter verdienen mit jedem Anruf. Versprochene Gewinne existieren nicht.

Dariusz Kogut vom Verbraucherschutzverein Antispam e.V. verfolgt seit Jahren das Treiben der Abzocker am Telefon. Es seien meist Wiederholungstäter, so Kogut. Wird ihre Betrugsmasche entdeckt, tauchten sie unter anderen Namen und Firmenbezeichnungen wieder auf. Zu befürchten hätten sie wenig. "Es wird insbesondere von den Behörden, den Gerichten und Staatsanwaltschaften zu wenig unternommen", beklagt Kogut deutsche Verhältnisse. In Österreich oder Großbritannien würden Behörden Gewinnspielbetrügern wesentlich rigoroser das Handwerk legen.

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Verbraucherschützer kritisieren vor allem die Bundesnetzagentur. Sie ist Hüterin über alle 0900-Nummern, die von den Betrügern als teure Abzocknummern benutzt werden. Die Behörde könne durchaus Telefonkunden vor Betrug schützen. ...

Auch ganze Ketten von Abzockerfirmen, die mit Briefsendungen, Prospekten, Internetportalen und eigenem Inkasso arbeiten und per Telefon ihre Dienste anbieten, bleiben meist unbehelligt. Eine von wenigen Ausnahmen: Nach über dreijähriger Ermittlung konnte die Staatsanwaltschaft Osnabrück in diesem Jahr einen seltenen Erfolg melden. Nach Anzeige durch einen Polizeibeamten im Jahr 2006 wurde schließlich ein Abzockerring unschädlich gemacht und die Betrüger konnten angeklagt werden.

Alexander Retemeyer von der Osnabrücker Staatsanwaltschaft nennt Zwänge der Strafverfolger: Im Einzelfall sei die Schadenssumme als Anreiz zur Verfolgung oft gering. Viele tausend Geschädigte seien außerdem schwer zu ermitteln, und es sei technisch kompliziert, den oft international operierenden Tätern auf die Schliche zu kommen. Im Osnabrücker Fall halfen die Verbraucher mit. "Glücklicherweise hatte es zahlreiche Beschwerden von Kunden gegeben", ...

Quelle und vollständiger Bericht: ZDF - Frontal21

Quelle: Dailymotion - verbraucherinfoTV