Mit massiven Einschüchterungen verunsichert derzeit das Inkassounternehmen NTT Telco aus Wiesbaden Verbraucherinnen und Verbraucher. Die Firma versucht am Telefon und per Post, vermeintliche Teilnehmer an zwielichtigen Gewinnspieleintragsdiensten wie Winfinder oder Windienst zur Zahlung von Beträgen zwischen 99 und 178 Euro zu bewegen. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz rät den angeblich säumigen Kunden, den Betrag auf keinen Fall zu zahlen, wenn sie keinen Vertrag mit den dahinterstehenden Unternehmen geschlossen haben.
Verbraucher berichteten, dass schon Tage vor dem Eingang des Schreibens per Telefon in automatischen Bandansagen ein "Brief mit wichtigen Geldangelegenheiten" angekündigt wurde. Angerufene, die nicht reagiert haben, werden nun erneut in langen Bandansagen beschimpft, endlich ihre Schulden zu bezahlen. Ihnen wird gedroht, dass man doch eine schöne Weihnachtszeit und nichts mit einem Gerichtsvollzieher zu tun haben wolle. "Der Telefonterror der Inkassofirma wird immer unverschämter", stellt Christian Gollner, Rechtsexperte der Verbraucherzentrale fest.
In den Schreiben, die von einem "Ivan Milosevic" unterzeichnet sind, wird behauptet, die Empfänger schuldeten den Betreiberfirmen der Gewinnspieleintragsdienste einen Betrag in meist dreistelliger Höhe. Angeblich bestünde ein kostenpflichtiger Vertrag über die Zahlung von 9,90 Euro pro Woche für eine "Leistung", die in dem Anschreiben jedoch nicht näher beschrieben wird.
Diese Dienste hätten ihre Ansprüche, die sich in den vorliegenden Fällen auf angebliche Vereinbarungen zwischen September 2010 bis Februar 2011 beziehen, an NTT Telco Inkasso abgetreten. Die aufgelaufene Summe solle innerhalb einer meist nur wenige Tage umfassenden Frist überwiesen werden. Ansonsten warteten auf den Empfänger der dubiosen Post "weitere Kosten und Unannehmlichkeiten". Bei pünktlicher Zahlung sei "der gesamte Vertrag erledigt", und es würden keine weiteren Forderungen gestellt. Betroffene berichten, dass die schriftliche Geldeintreibung durch belästigende Anrufe noch verstärkt werde. Wer sich hierdurch bedroht fühlt, kann Strafanzeige erstatten.
Quelle: Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz
Wie schon in Foren und Blogs berichtet wird, haben auch die Verbraucherzentralen bereits Hinweise von Betroffenen erhalten, dass Widerspruchsschreiben an NTT Telco zurückgekommen sind mit dem Vermerk ‚Annahme verweigert’. Im Gegensatz zu den Verbraucherzentralen halten wir deshalb eine Korrespondenz für überflüssig. Da die Forderungen i.d.R. ohnehin unberechtigt sind, kann man sich als Betroffener auch totstellen und sich das Porto für einen Widerruf sparen.