Der inzwischen mehr berüchtigte als bekannte Eintreiber Stefan Straßburg sucht für seine Firma Proinkasso GmbH noch Mitstreiter. Von der Proinkasso, die auf ihrer Webseite mit dem Slogan "Bekannt durch Rundfunk und TV" wirbt, kursiert derzeit ein entsprechendes Schreiben in Anwaltskreisen. Potentielle Bewerber werden sicher schon im Voraus wissen, auf was sie sich einlassen, denn erst kürzlich titelte die Ostsee-Zeitung in einem Bericht über die Proinkasso noch als Inkasso-Betrüger zocken arglose Bürger ab.
Sehr geehrte ***** ********, |
Über den Sinn und Zweck der anwaltlichen Unterstützung kann man angesichts des inzwischen als betrügerisch anmutenden Geschäftsgebahrens zwar mutmaßen, aber anscheinend kann dafür nur eine Erklärung in Frage kommen. Die gesuchten Anwälte sollen ihren Namen hergeben für die Unterstützung von Abzockern und das Eintreiben von offensichtlich unberechtigten Forderungen und im Zweifelsfall auch ihren Kopf hinhalten. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass die Proinkasso GmbH in letzter Zeit vermehrt Probleme mit den Kreditinstituten bekommen hat. Erfreulicherweise gehen die Banken immer öfter dazu über und kündigen solchen Gaunern das Konto.
Die aus Rundfunk und TV bekannte Firma Proinkasso GmbH des Herrn Stefan Straßburg fand auch in der Sendung WDR- Marktcheck eine treffende Erwähnung. Im folgenden Bericht der Sendung wurde sich das ohnehin schon negative Image der Proinkasso ein weiteres Mal mehr als bestätigt.
Immer wieder klingelt bei vielen Deutschen das Telefon und eine Computerstimme verspricht einen angeblichen Gewinn oder ein geschulter Verkäufer bietet ein Abo an. Inzwischen flattern sogar Auftragsbestätigungen in die Briefkästen von Menschen, die nie mit den Firmen gesprochen haben. Und manchmal kommt sogar Post von Inkassofirmen, die Geld für Gewinnspieldienste fordern, von denen die Betroffenen noch nie gehört haben. Als Hans Joachim S. für seine Schwiegermutter Geld überweisen soll, traut er seinen Augen nicht. Das Geld geht an eine Inkassofirma. Er fragt nach dem vollständigen Schreiben und kann kaum glauben, was er liest. Angebliche GewinnspielteilnahmeDie alte Dame soll bei einem Gewinnspieleintragungsservice angemeldet sein und nicht bezahlt haben. Das Inkassounternehmen verweist auf einen mündlichen Vertragsabschluss. Es gebe einen Mitschnitt des Telefongespräches gibt. Den könne man sich im Internet anhören. Druck auf BetroffeneDer Geldeintreiber Proinkasso will keine Zweifel aufkommen lassen und droht der 87-jährigen Frau mit Mahnbescheid, Pfändung und sogar Zwangsvollstreckung. Zahlung aus AngstWie wahrscheinlich viele andere Betroffene zahlt auch Hans Joachim S. den geforderten Betrag aus Angst vor möglichen Maßnahmen des Inkassounternehmens. Er will den angeblichen Vertrag kündigen, doch die Schwiegermutter hat keine Unterlagen des Unternehmens und kann sich nicht erinnern, je etwas Schriftliche erhalten zu haben, aus dem hervor geht, was sie zahlen solle. Mahnbriefe für angeblich ausstehende Zahlungen hat Proinkasso Ende 2009 und Anfang 2010 offenbar massenweise verschickt. Immer geht es um angebliche Gewinnspielabos. Manche Betroffene erzählen, noch nie etwas von diesen Firmen gehört zu haben. Keine UnbekanntenMit Mahnungen für zweifelhafte Forderungen fällt Proinkasso seit Jahren immer wieder auf. Verbraucherschützer und Polizei warnen vor der Firma. Keine PanikWer Mahnschreiben von Inkassounternehmen, wie der Proinkasso, erhält, sollte Ruhe bewahren, nicht gleich zahlen und die Forderung zuerst genau prüfen. Ist man sich sicher, dass keine berechtigte Mahnung vorliegt, muss man nicht zahlen. Der Anbieter muss seine Forderungen nachweisen. Haben Sie keine Widerrufsbelehrung in Textform, also ein Schreiben, eine E-Mail oder ein Fax, erhalten, können Sie ohne zeitliche Beschränkung nach dem angeblichen Vertragsschluss widerrufen. Grundsätzlich können Sie unberechtigte Forderungen und Mahnungen ignorieren. Erst einem gerichtlichen Mahnbescheid müssen Sie innerhalb einer Frist von 14 Tagen widersprechen. Auf ein möglicherweise folgendes Gerichtsverfahren werden sich die Abzockfirmen kaum einlassen. |
Quelle: wdr - Marktcheck
Zum Video der Sendung : Marktcheck über Gewinnspieldienste