23.04.10

Schlag gegen international agierende Betrügerbande

Die Ermittler des Kommissariats 21/22 in Rüsselsheim haben einer international agierenden Betrügerbande das Handwerk gelegt. Der Gruppe werden Betrugs- und Geldwäschedelikte vorgeworfen, durch die zahlreichen Firmen und Banken aus dem gesamten Bundesgebiet ein Schaden von 2.500.000 Euro entstanden ist.

Erste Hinweise auf die Bande gingen bei der Polizei im April 2009 ein. Eine Baumaschinenfirma erstattete damals Strafanzeige wegen Unterschlagung von vier Gabelstaplern. Die Arbeitsmaschinen waren an eine Firma in Ginsheim-Gustavsburg geliefert worden. Bezahlt wurden die Gabelstapler jedoch nicht. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dem Betrieb in Ginsheim-Gustavsburg um eine Scheinfirma. Durch umfangreiche Ermittlungen, bei denen die Rüsselsheimer Kripo von Polizeidienststellen im gesamten Bundesgebiet und Europa unterstützt wurde, kamen die Beamten den Machenschaften der siebenköpfigen Bande auf die Spur.

Nach bisherigen Erkenntnissen kauften die Ganoven seit April 2008 unter falschen Personalien diverse Firmen auf. Über diese Unternehmen schloss die Gruppe Kauf- und Leasingverträge für Baumaschinen, Lastwagen und Pkw ab. Nach Lieferung der Fahrzeuge blieb die vertraglich vereinbarte Ratenzahlung jedoch aus. Die Baumaschinen und Kraftfahrzeuge wurden dann ins Ausland, hauptsächlich in die Türkei und afrikanische Länder, verkauft.

Das erhaltene Geld wuschen die Betrüger meist in Deutschland. Finanzermittler des Polizeipräsidiums Südhessen konnten der Bande eine Vielzahl von Geldwäschedelikten nachweisen.

Auch verschiedene Fahrzeuge, die die Ganoven unterschlagen hatten, konnten ausfindig gemacht werden. So stellte die Polizei in Griechenland einen Kettendozer sicher, der inzwischen wieder nach Deutschland zurückgebracht werden konnte. In anderen Fällen führte die Spur der Baumaschinen nach Nigeria, in den Libanon und die Türkei.

Am Montag (19.04.10) schlugen die Ermittler zu. In Frankfurt, Wiesbaden, Darmstadt, im Taunus und im Raum Nürnberg wurden zeitgleich mehrere Wohnungen und Gewerberäume durchsucht. Dabei stellten die Beamten umfangreiche Beweismittel sicher und nahmen vier Tatverdächtige im Alter von 19 bis 43 Jahren fest. Während einer der Männer wieder auf freiem Fuß ist, wurden gegen drei seiner Komplizen aus dem Rhein-Main-Gebiet im Rahmen einer Vorführung beim Amtsgericht Darmstadt Haftbefehle erlassen. Nach zwei weiteren 36 Jahre alten Bandenmitgliedern wird noch gefahndet. Die Ermittlungen gegen die Gruppe dauern an.

Quelle: Presseportal