Die bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück angesiedelte Zentralstelle für die Bekämpfung der Internetkriminalität hat gegen einen jetzt 20 Jahre alten jungen Mann aus Hoogstede (Landkreis Grafschaft Bentheim) Anklage wegen gewerbsmäßigen Betruges und gewerbsmäßiger Fälschung beweiserheblicher Daten zum Jugendschöffengericht des Amtsgerichtes Nordhorn erhoben. Dem Angeschuldigten wird vorgeworfen, sich im Internet in illegalen Untergrundforen individuelle Daten von Kreditkarteninhabern und DHL-Kontodaten verschafft zu haben. Anschließend soll er nach den Ermittlungen des Polizeikommissariats in Nordhorn in mindestens 39 Fällen mit diesen Daten Waren im Internet bestellt haben, wobei die Betrügereien in 16 Fällen im Versuchsstadium verblieben. Hier waren die angegangenen Onlinehändler misstrauisch geworden und lehnten eine Auslieferung der bestellten Waren ab.
In den anderen Fällen lieferten die Geschädigten hochwertige Ware (meist Elektronikartikel, Fitnessprodukte oder teure Bekleidungsgegenstände) an Packstationen oder leerstehende Häuser in der Niedergrafschaft aus, wo sie vom Angeschuldigten oder einem Mittäter entgegengenommen wurden. Für die Abholung bei Packstationen nutzte der Angeschuldigte die gehackten Daten ahnungsloser Postkunden. Den Schaden beziffert die Staatsanwaltschaft mit einem Wert von mindestens 22.000 €.
Der Beschuldigte hat die Vorwürfe gestanden. Das Amtsgericht Nordhorn hat die Anklage bereits zugelassen und die Hauptverhandlung für den 31. Januar 2013 anberaumt.
Quelle: Staatsanwaltschaft Osnabrück