Gegenwärtig kursiert im Vogtland ein Investitionsangebot, dass Anleger nach Meinung der Verbraucherzentrale Sachsen mit Vorsicht genießen sollten. Konkret geht um eine Offerte der Energiewert GmbH (Berlin). Verbraucher sollen über Jahre hohe Ausschüttungen bekommen, wenn sie der Firma Kapital zur Verfügung stellen. Nach dem Firmenkonzept "Value Power 2011" soll "in bereits erteilte Standortzusagen und abgeschlossene Lieferverträge für Blockheizkraftwerke namhafter deutscher Hersteller am idealen Investitionsstandort Italien" investiert werden. Darüber hinaus haben angesprochene Verbraucher nicht viel erfahren. Selbst mit Eigenrecherchen im Internet kommen Interessierte derzeit nicht weiter, denn die Webseite des erst im vergangenen Jahr gegründeten Unternehmens ist seit Tagen in Wartung. "Allein diese Situation rechtfertigt ein gewisses Misstrauen", meint Andrea Heyer, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen. Um einen hohen Einmalbetrag dem Unternehmen erst einmal zur Verfügung stellen zu können, wurde Interessierten auch dazu geraten, einen Kredit aufzunehmen. Einem Ehepaar wurde so beispielsweise über einen Kreditvermittler ein 40.000 €-Darlehen bei der DSL Bank zu einem effektiven Jahreszins von 9,98 Prozent angeboten. Daraus ergibt sich für die Verbraucher ein über 7 Jahre zurückzuzahlender Gesamtbetrag in Höhe von 54.994 €. Eine kreditfinanzierte Geldanlage ist für Verbraucher besonders riskant. "Die avisierten Ausschüttungen an den Anleger können geringer ausfallen oder gänzlich ausbleiben", warnt Heyer. "Im schlechtesten Fall kann die Energiewert GmbH insolvent werden, so dass das dort angelegte Geld verloren ist – der Darlehensvertrag mit der Bank läuft in einem solchen Fall aber weiter. Das heißt, die monatlichen Raten müssen weiter aufgebracht werden". Die Idee, Blockheizkraftwerke Anlegern als Investitionsgegenstand anzupreisen, ist nicht neu. Auch die Gesellschaft zur Förderung erneuerbarer Energien mbH (Nürnberg) setzte darauf. "Mit diesem Angebot waren für die Anleger ebenfalls viele Risiken verbunden, weshalb wir im Oktober 2010 davor warnten", informiert Heyer. Die Berechtigung dieser Warnung zeigte sich schon wenig später. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth nahm strafrechtliche Ermittlungen auf. Nicht nur diese beiden Beispiele zeigen, dass derzeit versucht wird, dem Grauen, also nicht staatlich überwachten Kapitalmarkt einen grünen Anstrich zu geben. Verbraucher sollten sich davon jedoch nicht blenden lassen und immer Details der jeweiligen Offerte hinterfragen. "Bevor man seine Unterschrift unter Anlage-und Kreditverträge setzt, können Angebote bei der Verbraucherzentrale Sachsen geprüft werden. |
Quelle: Verbraucherzentrale Sachsen