10.03.12

Warnung vor betrügerischen Gewinnversprechen

Beim Polizeipräsidium Nordhessen häufen sich in letzter Zeit Betrugsanzeigen, bei denen sich unbekannte Täter am Telefon als Anwälte oder Beamte, u.a. Polizisten, ausgeben und ihre Opfer, meist ältere Leute, mit Gewinnversprechen um ihr Gespartes bringen.

Die Betrüger rufen gezielt bei ihren Opfern zuhause an und stellen nicht existierende Geld- oder Sachpreise in Form von hochwertigen Pkw, Weltreisen oder hohen Bargeldbeträgen in Aussicht. Um jedoch die Gewinne zu erhalten, müssen die Opfer zunächst selbst in die Tasche greifen und angeblich anfallende Gebühren, Versicherungen, Zölle u.a., zahlen. Bei der Erhebung solcher Kosten für die mutmaßlichen Geld- oder Sachpreise lassen die Täter ihrer Fantasie freien Lauf und sich einiges einfallen. Meistens bleibt es auch nicht bei einer Forderung. Um die Gewinnofferten seriös wirken zu lassen und ihrem Ansinnen entsprechenden Nachdruck zu verleihen, geben sich die Betrüger als Beamte von öffentlichen Behörden, Notare oder aber als Staats- oder Rechtsanwälte aus. Die Opfer werden dann aufgefordert, an vorgegebenen Stellen, wie Tankstellen oder Kiosken, Codes von so genannten Pay-Safe- oderUkash-Karten zu erwerben. Unter einem Vorwand werden diese Codes ihren arglosen und mit den Zahlungsverfahren unkundigen Opfern in den Telefonaten abgefragt. Kurze Zeit später können die Täter anhand der Codes das Geldguthaben für Interneteinkäufe nutzen oder wie in einigen der vorliegenden Fälle im Internet bei türkischen Online-Wettanbietern verbrauchen.

Von dem angeblichen Gewinn sehen die Betroffenen, die mittlerweile durch mehrere Zahlungen ihr mühsam Erspartes teilweise aufbrauchten, nichts. Nach bisherigen polizeilichen Ermittlungen dürften die Tatverdächtigen auch in der Türkei ansässig sein, da neben den Kartencodes auch direkte Geldüberweisungen nach dort eingefordert werden. Die von den Betrügern genutzten Rufnummern haben deutsche Vorwahlen. Es handelt sich dabei um angemeldete Anschlüsse mittels Internettelefonie unter Verwendung missbräuchlich benutzter Personendaten von in Deutschland real existenter Menschen.

"In der heutigen Zeit hat niemand etwas zu verschenken und wenn man nicht gerade bei einem Gewinnspiel teilgenommen hat, wird einem niemand einfach mal so einen Geld- oder Sachpreis zukommen lassen. Da müssen einem jeden bei solchen Anrufen schon Zweifel aufkommen und die Alarmglocken läuten. Auf keinen Fall sollte man sich auf die Geldforderungen einlassen, auch wenn die Anrufer, wie in den vorliegenden Fällen, noch so hartnäckig oder fordernd sind und sogar mit unangenehmen Folgen, wie Inkassomaßnahmen oder Gerichtsvollzieher, drohen", empfiehlt ein Sachbearbeiter der Kasseler Kripo.

Quelle: Polizeipräsidium Nordhessen