21.04.11

Wiener Karussell: erste Anklage erhoben

Sechs Monate nach der europaweiten Durchsuchungs- und Festnahmeaktion hat die die Staatsanwaltschaft die erste Anklage erhoben. Wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Betruges sowie der strafbaren Werbung in 140 Fällen wurden sieben Männer und eine Frau zum Landgericht Mannheim - Wirtschaftsstrafkammer - angeklagt.

Die Angeschuldigten - u.a. aus dem Raum Offenburg und Palma de Mallorca - sollen über Firmen in Erfurt und Bratislava zwischen August 2008 und August 2010 mehrere Millionen schriftliche Gewinnversprechen an zumeist ältere Leute im ganzen Bundesgebiet versandt haben. Um einen vermeintlich hohen Gewinn zu erhalten, wurden die Geschädigten aufgefordert, auf einer kostenpflichtigen 0900er-Rufnummer (Minutenpreis 2,99 €) anzurufen und sich registrieren zu lassen. Ziel der Angeschuldigten war es, das computergesteuerte Telefongespräch künstlich in die Länge zu ziehen und so Telefongebühren zu kassieren. Sofern überhaupt ein Gewinn ausgekehrt wurde, war dieser minderwertig und entsprach nicht den gemachten Versprechungen.

Durch mehr als 179.000 Anrufe von Geschädigten entstand diesen ein Mindestschaden von mehr als 3,6 Millionen €.

Vier der Angeklagten befinden sich noch in Untersuchungshaft. Wegen des Verdachts betrügerischer telefonischer Gewinnversprechen dauern die Ermittlungen gegen zahlreiche Beschuldigte noch an.

Quelle: Staatsanwaltschaft Mannheim