05.04.11

Schlag gegen internationale Betrügerbande

Die Staatsanwaltschaft Köln und die Polizei Köln geben bekannt:

Die weltweit operierenden Täter gelangten an die Daten, indem sie Kartenlesegeräte in Tankstellen manipulierten. So beispielsweise auch in Köln, Ulm und dem Märkischen Kreis. Mit Hilfe dieser erlangten Kartendaten wurden sodann Kartendubletten hergestellt. Die dadurch neu geschaffenen „EC- oder Kreditkarten“ wurden anschließend vornehmlich bei Tankstellen zum Bezahlen von großen Mengen Benzin eingesetzt.

Mitarbeiter der Tankstellen wurden teilweise durch hohe Bargeldbeträge bestochen, damit die Gruppe ungehindert Chips in die Terminals einbauen konnten. Diese Chips speicherten die Kartendaten der Tankkunden. Teilweise wurden von den Männern auch Miniaturkameras an den Deckenverkleidungen angebracht, sodass die Ganoven auch im Besitz möglicher Geheimzahlen waren.

Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen muss diese Masche derzeit international Anwendung finden. Denn zwischen den Ländern wurde mit dem erlangten Datenmaterial ein regelrechter Handel betrieben. Konton von deutschen Karteninhaber wurden an ausländischen Geldautomaten regelrecht geplündert.

Der Haupttäter (38) reiste quer durch die Welt und agierte überwiegend aus London. Bei seiner letzten Einreise in Deutschland wurde er kurz darauf in Bochum festgenommen.

So gibt es aktuell Hinweise darauf, dass die sechs Männer zahlreiche Daten von Mittätern aus England erhalten hatten. Mit den daraus hergestellten "EC- und Kreditkarten" wurden teilweise „Tankpartys“ an Tankautomaten veranstaltet, bei denen große Mengen Benzin ergaunert wurden.

Die Staatsanwaltschaft und die Beamten des Kriminalkommissariates 25 ermittelten monatelang, bis am gestrigen Tag (4. April) sowie in der letzten Woche die Handschellen klickten.

Die Betrüger, die tamilischer, türkischer und deutscher Herkunft sind, sind alle polizeilich hinreichend wegen gleichgelagerter Delikte bekannt. Da es sich bei den begangenen Taten um Verbrechenstatbestände handelt, müssen sie mit hohen Haftstrafen rechnen.

Quelle: Polizeipräsidium Köln