25.01.10

Über Tauschbörsen und Massenabmahnungen berichtete das C't Magazin

Lukrative Geschäftsmodelle mit dem Missbrauch des Urheberrechts „Abmahnen statt verkaufen"

Ende letzten Jahres berichtete das ct magazin über den Fall der Familie D. Weil sie angeblich ein Musikstück illegal ins Netz gestellt haben sollen, muss die Familie D. nun 450 Euro Abmahngebühr bezahlen. Dabei schwören sie, weder den Künstler, noch die Musik zu kennen, geschweige denn ins Netz geladen zu haben.

Nun liegen dem ct magazin Dokumente vor, die ausgefeilte Erlösmodelle mit urheberrechtlichen Massenabmahnungen beschreiben. Darin werden den Rechteinhabern Gewinne versprochen, die um das 150-fache höher liegen, als beim normalen Verkauf im Internet.

Quelle und Video des Berichts: heise.de - C't-TV

Wie mit dem Missbrauch des Urheberrechts Kasse gemacht wird

... Mehr als die Hälfte der Zeit gehe dafür drauf, wegen Abmahnungen zu angeblichen Urheberrechtsverstößen im Internet zu beraten, berichteten uns genervte Mitarbeiter mehrerer Landeszentralen übereinstimmend.

Mal soll eine Rentnerin, die keinen Computer zuhause hat, den Song eines mäßig bekannten Rappers in eine Tauschbörse eingestellt haben. Dann wieder soll die vor ein paar Jahren benutzte Vorlage eines Web-Editors urheberrechtlich geschützte Bilder enthalten, für die jetzt saftige Nachlizenzierungsgebühren gefordert werden. Mehr und mehr erhärtet sich der Verdacht, dass es bei den Forderungen bisweilen nicht mit rechten Dingen zugeht. ...

...die spezielle rechtliche Konstellation in Deutschland in Verbindung mit Recherchemöglichkeiten im Internet hat dazu geführt, dass die Rechtsverfolgung hierzulande obskure Blüten treibt.

Im Blickpunkt steht dabei einmal mehr das umstrittene Instrument der kostenpflichtigen Abmahnung. Es macht anders als in vielen Nachbarstaaten außergerichtliche Unterlassungsforderungen für Rechtsanwälte zum lukrativen Geschäft. Längst gilt bei den Rechteinhabern und ihren Abmahnanwälten daher die Parole „Turn piracy into profit!“. Das heißt: Für Rechteinhaber kann die Verfolgung des illegalen Vertriebs ihrer Werke lukrativer sein als der reguläre Verkauf.

Quelle und vollständiger Bericht: heise.de - C't-TV