Zahlreiche Verbraucher haben in den letzten Tagen eine ungewöhnliche E-Mail bekommen. In dieser geht es um einen potentiellen Urheberrechtsverstoß in Bezug auf den illegalen Download von Musikstücken. In diesen Mails wird suggeriert, man hätte "häufig urheberrechtlich geschütztes Material heruntergeladen". Dies sei bei einer Untersuchung der IP-Logs (quasi der Fingerabdruck im Internet) festgestellt worden. Zur Vermeidung von juristischen Konsequenzen soll man € 50,- zahlen und die Sache hätte sich damit erledigt. Anderenfalls wird mit einem Mahnverfahren, Eintragung in Schuldnerverzeichnissen, ja sogar mit einer Haftstrafe gedroht. Absender dieser Mail ist die Grevenreuth AG, Marienweg 3, in Osnabrück. An dieser sonderbaren Mail scheint auch wirklich nichts zu stimmen. Also kann sie getrost ignoriert werden. Sollten Verbraucher tatsächlich eine etwaige Urheberrechtsverletzung begangen haben, bekommt man mehrseitige Schreiben von Anwaltskanzleien. In diesen wird präzise dargelegt, wann was heruntergeladen worden sein soll. Ebenso wird – oft unter Nennung der eigenen IP-Adresse – dargelegt, dass der Download vom heimischen Rechner erfolgte. All das fehlt in den der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein vorliegenden Mails. Hier wird – wenn überhaupt – nur mit pauschalen Angaben gearbeitet. Der Zeitpunkt und die IP-Adresse werden z.B. gänzlich verschwiegen. Recherchen haben ergeben, dass die Grevenreuth AG nicht ausfindig zu machen ist. Einen Marienweg in Osnabrück gibt es unterdessen schon gar nicht. |
Quelle: Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein