| Fast die Hälfte aller Lastschriften in Europa werden in  Deutschland getätigt. Rechnungen für Strom, Gas und Miete per  Lastschrift vom Konto abbuchen zu lassen, das gilt als bequem und  zuverlässig. Doch das System hat Sicherheitslücken. Ob eine Firma oder  ein Verein wirklich berechtigt ist, von einem Konto Geld einzuziehen,  wird von den Banken so gut wie nie geprüft. Das nutzen findige  Betrüger, um schnell an Geld zu kommen.
 Der  Datenschutzbeauftrage Thilo Weichert schätzt, das in Deutschland  ungefähr 20 Millionen Daten mit Kontoinformationen auf dem illegalen  Markt unterwegs sind. Kein Problem also auch für Betrüger, massenhaft  in den Besitz von Kontodaten potenzieller Opfer zu kommen. So wurden  von einer Bande an einem einzigen Tag über 300.000 Kontoinhaber mit  illegalen Abbuchungen abkassiert.
 
 In der Realität sind es häufig  Konten von Personen, deren Daten illegal weitergegeben wurden. Dabei  setzen die Betrüger auf die Nachlässigkeit von Kontoinhabern, denen die  Abbuchung kleinerer Beträge oft nicht auffällt. Wem es auffällt, der  kann das unrechtmäßig abgebuchte Geld sicher innerhalb von sechs Wochen  zurückbuchen lassen. Grund genug für das Bankgewerbe, das  Lastschriftverfahren als "sicher" zu bezeichnen. Die Verantwortung für  einen sicheren Geldverkehr wird damit also auf den Kontoinhaber  abgewälzt.
 
 Und zukünftig muss man noch besser aufpassen. Denn  im Auftrag der EU-Kommission wurde seit neusten ein europaweites  Zahlungssystem entwickelt: Es nennt sich: Single Euro Payments Area,  kurz „SEPA". Mit SEPA kann in Zukunft auch aus dem Ausland Geld von  deutschen Konten abgebucht werden. Datenschützer Thilo Weichert ist  überzeugt, dass es auch Betrüger nutzen werden.
 
 
 Wie kann man sich schützen?
 
         Niemals leichtfertig Kontodaten heraus geben.
Wichtig! - Regelmäßig Kontoauszüge kontrollieren.
Falsche Abbuchungen zurückbuchen lassen.
Bei Betrugsverdacht Anzeige erstatten. 
Gegebenfalls die Kontonummer wechseln         | 
Quelle mit Video: NDR - Markt  
Wie diese betrügerische Masche funktioniert und wer hinter der dreisten Gaunerei steckt, haben die Betreiber der Webseite wienerkarussell.does.it unter dem Begriff Wiener Karussell zusammengefasst.