Die Mühlen der Justiz mahlen bekanntlich langsam. Bereits seit Dezember 2006 trieb Sven Litwin als selbsternannter Verbraucherschützer sein Unwesen. Zunächst gründete er die in London registrierte Firma Deutsche Werbeschutz Zentrale Ltd., um Verbraucher per Cold-Calls abzuzocken. Fast zwei Jahre später wurde der Verein Verbraucher Werbeschutzbund e.V. von Sven Litwin gegründet, dessen Vorstandsvorsitzender er auch war. Im Nov. 2008 wurde der Verein im Vereinsregister eingetragen und machte mit der betrügerischen Abzocke nur weiter, was mit der Deutsche Werbeschutz Zentrale begann. Mehrere tausend vorwiegend ältere Personen wurden Opfer des Betruges. Doch gestern erhielt Sven Litwin die Quittung für sein kriminelles Handeln. Die Wirtscháftsstrafkammer des LG Kleve verurteilte den selbsternannten Verbraucherschützer zu einer dreijährigen Haftstrafe wegen gewerbsmäßigen Betrugs.
Die Kammer hatte keinen Zweifel daran, dass der Verbraucherschutzverein, bei dem die Mitglieder 89,90 Euro jährlichen Vereinsbeitrag zahlen mussten, in betrügerischer Absicht gegründet wurde. ... Die Recherche hatte gezeigt, dass ein Drittel der potenziellen und tatsächlichen Mitglieder älter als 80 Jahre gewesen waren, die Hälfte älter als 65 Jahre. Von den rund 9500 Personen, die der Verein über Call Center hatte anrufen lassen, waren 5200 Mitglied des Vereins geworden. Diese Tat wurde als vollendeter Betrug gewertet. Schaden: 350?000 Euro. Rund 4300 Personen ließen sich nicht als Mitglied werben. Dies wertete das Gericht als versuchten Betrug. ... |
Quelle und vollständiger Bericht: WAZ DerWesten