Viele Berliner Verbraucher haben in den vergangenen Tagen ein Schreiben des sogenannten "Konten-Verwaltungszentrum" erhalten, das angeblich mit der Abwicklung der Firma HTF-Europazentrale beauftragt ist. Die Verbraucherzentrale Berlin macht auf mögliche Folgen dieses vermeintlichen Gewinnschreibens aufmerksam.
Den Empfängern der Briefe wird mitgeteilt, dass angebliche Gutscheine und Reisechecks nicht eingelöst seien und dass sich daraus ein Guthaben von 300 Euro ergebe. Im Rahmen einer kleinen Feier würde eine "Verrechnung" des Guthabens erfolgen. Einen Riesenpräsentkorb als Zusatzprämie gäbe es obendrauf. Zu der Veranstaltung sollen die Eingeladenen mit einem Reisebus abgeholt werden.
Die Verbraucherzentrale rät davon ab, die Einladung anzunehmen. "Derartige Einladungsschreiben dienen meist nur dazu, Verbraucher in Verkaufsveranstaltungen zu locken, in denen ihnen überteuerte Produkte zum Kauf angeboten werden. Seriosität sieht anders aus", meint Jana Brockfeld, Juristin bei der Verbraucherzentrale Berlin. Weder sei das Ziel der Reise genannt noch gäbe das Konten-Verwaltungszentrum seine Anschrift preis.
"Hierdurch wird Verbrauchern grundsätzlich eine rechtliche Durchsetzung von Gewinnversprechen erschwert oder unmöglich gemacht", so Brockfeld. Die Auszahlung eines versprochenen Gewinns kann der Verbraucher auch nur dann beanspruchen, wenn das entsprechende Schreiben den Eindruck erweckt, der Verbraucher habe einen Preis gewonnen. Inzwischen verstehen es die Anbieter jedoch, ihre Anschreiben entsprechend zu verschlüsseln, um einen solchen Eindruck gerade nicht zu vermitteln. So auch das Schreiben des Konten-Verwaltungszentrum, das nur von "Guthaben" spricht und davon, dieses "im Rahmen einer kleinen Feier zu verrechnen".
Quelle: Verbraucherzentrale Berlin